Ich hatte vor einigen Wochen einen sehr interessanten Austausch mit einer meiner Freundinnen.
Es war eine dieser Unterhaltungen, die mich tagelang beschäftigt und mich ganz unerwartet sehr viel gelehrt hat.
Die Art von Gespräch, die Du nur mit ganz bestimmten Lieblings-Menschen führen kannst.
Weil Du Dir bei den meisten anderen nur ein Stirnrunzeln einfangen würdest, da sie keinen Plan haben, wovon Du redest. Diese Art von Gesprächen sind mir die Liebsten, weswegen ich gerne meine Gedanken dazu mit Dir teilen möchte. In der Hoffnung, dass Du sie anregend findest.
Diese Unterhaltung begann mit einer Frage, die ich nun auch Dir stellen möchte:
Wenn Du die Wahl hättest, Deine Vergangenheit positiv umzuschreiben. Du also eine glückliche, unbeschwerte Kindheit und ein liebevoll unterstützendes Umfeld bekommen könntest, anstatt den Gegebenheiten, die Du tatsächlich hattest.
Und alle traumatischen Ereignisse schneller verschwinden würden, als mein neuer Lieblingssnack (Twix Popcorn 🤤) aus seiner Tüte.
Würdest Du es tun?
Sinniere ruhig erstmal ein paar Minuten darüber nach und komme zu einem eigenen Entschluss, bevor Du weiter liest!
Wie und warum würdest Du entscheiden?
Die Antwort meiner Freundin war ja.
Schließlich wünscht sich doch jeder ein glückliches Leben, ohne große Dramen und extreme Herausforderungen? Wer wäre denn so verrückt, das nicht annehmen zu wollen?
Im ersten Moment hat das super viel Sinn ergeben und ich wollte reflexartig zustimmen.
Schließlich habe ich mein Leben mehr als einmal verflucht, mir wesentlich verantwortungsbewusstere Eltern gewünscht. Ich war oft neidisch auf Bekannte, die nie mit Geldsorgen konfrontiert wurden oder ein tolles Verhältnis zu ihren Geschwistern haben.
Ich habe mich oft genug gefragt – WHY ME, UNIVERSE? 😫
Gibt’s denn niemand anderen, den Du nerven kannst? 🤔
Der Wert emotionaler Unabhängigkeit:
Wie Du aufgrund von schwierigen Zeiten wachsen kannst
Aber recht schnell ging es „down the rabbit hole“ und ich habe angefangen mich zu fragen:
Welche Art von Mensch wäre ich wohl geworden, wenn mir alles „in den Schoss“ gefallen wäre? Natürlich ist niemand von uns problemfrei und Herausforderungen muss jeder im Laufe seines Lebens bewältigen. Aber wie hätte ich mich wohl entwickelt, wäre meine Familie nicht „komplett crazy“, wie es eine liebe Freundin von mir mal ausgedrückt hat?
Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass ich diese Parallel-Welt Simone nicht besonders gemocht oder respektiert hätte.
Viele dieser wertvollen Fähigkeiten & Erkenntnisse hätte ich wahrscheinlich nicht errungen, hätte ich nicht durch harte Zeiten gehen müssen:
Große Resilienz, um schwierige Situationen angemessen zu bewältigen. Die verdient man sich schließlich nur, wenn man mit Herausforderungen konfrontiert wird und dadurch lernt & wächst.
Wie zufrieden & stolz ich mich fühle, weil ich etwas aus eigener Kraft verdient habe, z. B. ein Auslandsjahr vom Job neben dem Studium finanziert.
WiderstandsKRAFT, die in mir steckt. Wie oft ich in der Lage bin wieder aufstehen und den Weg weiterzugehen, gerade dann, wenn’s richtig hart wird.
Kreativität & Ideenreichtum, die entstehen können, weil ich keine andere Wahl hatte.
Erkenntnis welch wundervollen Dinge ich bereits besitze und dass wahres Glück nicht im Außen entsteht, sondern in meiner inneren Welt.
Wäre definitiv immer noch ein People Pleaser, der es immer allen anderen recht machen und sich anpassen will, um geliebt zu werden.
Mich zu reflektieren, weiterzuentwickeln, aus meiner Komfortzone auszubrechen und eigene Regeln für mein Leben aufzustellen.
Ich könnte nicht all diese wertvollen Lebenserfahrungen & Learnings mit Dir und anderen teilen und damit meiner wirklichen Berufung nachgehen.
Alle meine Erfahrungen haben mich zu der Person gemacht, die ich heute bin, haben mich geformt, gestählt und mich auf meine Zukunft vorbereitet.
Wie war das bei Dir? Was hast Du aus schwierigen Zeiten bisher mitgenommen?
Ich möchte Dir hier gerne ein paar Gedankenanstöße mit auf den Weg geben:
Wo Du am Anfang Deines Lebens startest, ist eigentlich total irrelevant, egal, ob Du super Voraussetzungen hattest oder eher bescheide. Das Leben wird Dir immer wieder Herausforderungen vor die Füße werfen, ob früher oder später, lernen müssen wir unsere Lektionen sowieso.
Letztendlich entscheidest allein Du selbst, wo Du am Ende Deines Lebens stehen wirst. Welche Ziele & Träume Du verwirklicht hast. Worauf Du voller Stolz zurückblicken kannst. Welche Geschenke Du anderen Menschen/ der Gesellschaft gemacht hast und was am Ende von Dir bleiben wird.
Der Ausgang Deines Lebens wird bestimmt von unendlich vielen kleinen und großen aktiven Entscheidungen, die Dich in die richtige oder die falsche Richtung führen können. Helfen Dir Deine aktuellen Entscheidungen dabei zum gewünschten Ziel zu kommen?
Äußere Umstände oder Personen werden Dich nur dann zurückhalten, wenn Du es ZULÄSST! Wenn Du diesen die Macht gibst, Dein Leben zu beeinflussen.
Wie oft hast Du Dich schon darüber geärgert, dass das Leben unfair ist und Dir gewünscht, dass sich die Welt auch mal ein bisschen an Dich anpassen könnte? Anstatt Dich immer selbst zu hinterfragen und verändern zu müssen.
Sehr ich diese Gedanken nachvollziehen kann (been there, done that!), so sind sie doch eine totale Verschwendung Deiner Zeit & Energie. Denn zum einen wird das nie passieren und zum anderen machst Du Dich damit komplett abhängig von Deinen äußeren Umständen.
Du bist nie richtig frei, solange Du Deine Verantwortung & Entscheidungen an andere Menschen abgibst und hoffst, dass sie es besser wissen.
Es kommt niemand, um Dich zu retten oder es Dir bequemer zu machen.
Du musst die Arbeit selbst machen, wenn Du ein Leben führen möchtest, dass wirklich zu Deiner Persönlichkeit & Deinen Bedürfnissen passt und das nicht daraus besteht, immer mit dem Strom zu schwimmen. Ich verrate Dir mal was: Viele Menschen, die sich immer anpassen & Erwartungen immer erfüllen, sind nicht besonders glücklich.
Wie lassen sich sonst die extrem hohen Zahlen an Depressionen, Burnout u. ä. erklären?
Ein persönliches Beispiel von mir:
Ich habe lange die Ausrede verwendet, dass ich XYZ nicht erreichen kann, weil ich nicht so viel Zuwendung & Unterstützung von meinen Eltern erhalten habe, wie ich es als Kind gebraucht hätte.
Aber spielt es für das HEUTIGE Leben denn wirklich noch eine Rolle, was vor 20 Jahren passiert ist?
Ich begann Stück für Stück zu verstehen, dass ich schon lange kein Kind mehr bin, sondern eine erwachsene Frau, die jetzt selbst die Verantwortung trägt.
Heute bin ich nicht mehr abhängig von meinen Eltern (oder sonst irgendwem), brauche weder ihren Rat, ihre Zustimmung, noch ihre Unterstützung. Natürlich ist es schön und einfacher, wenn ich sie habe, aber ich mache mein Glück nicht davon abhängig.
Ich finde, es ist Zeit, das Leben nicht mehr ständig aus dem Rückspiegel zu betrachten und dem hinterherzutrauern, was nicht so gelaufen ist, wie wir es uns erhofft haben.
Sondern es auf die einzig mögliche Art und Weise zu leben: Vorwärts gewandt!
Auch Du hast Dein Glück immer selbst in der Hand! ❤️
Niemand zwingt Dich dazu in einer unglücklichen Beziehung zu bleiben oder Dich mit dem Job, der Dir keinen Spaß macht, zufriedenzugeben. Wenn Du Probleme mit Deiner Gesundheit, Deiner Freizeitgestaltung oder Deinen Mitmenschen hast, dann triff andere Entscheidungen?
Du hast IMMER die Wahl, wer Du sein möchtest.
Du hast nur dieses eine Leben und wer weiß schon, wie viel Zeit wir noch geschenkt bekommen.
Willst Du Dich Dein Leben lang durch Deine Vergangenheit definieren lassen und Dich selbst limitieren oder das Beste aus dem machen, was Dir gegeben ist?
Deine Entscheidung😉
Falls es Dir heute noch niemand gesagt hat:
Du bist wertvoll und hast alle Liebe verdient ❤️
Du musst nicht repariert werden, weil Du nicht kaputt bist!
Ich glaube an Dich und Dein unbegrenztes Potenzial ❤️
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